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Hugenottisches Tabakdorf

Foto von 1928: jetzt  Nr.8

Erste Erwähnung 1321 als wüste Dorfstätte mit Holzungen über 1 Hof mit 8 Hufen (Flächenmaß in einzelnen Regionen unterschiedlich) In den folgenden Jahrhunderten wechselten häufig die Besitzer. Von Greven über Warburg, Richter Stoysen, den Prenzlauer Bürger Klinkebyl, bis Buchholz 1507 an die Stadt Prenzlau verkauft und zunächst als Rittergut, dann als Stadtgut geführt wird. Das Jagd -und Weiderecht auf Buchholzer Gemarkung haben die von Arnims aus Boitzenburg und Gerswalde. Im 30-jährigen Krieg 1618 bis 1648 wird die Uckermark fast entvölkert Die Ansiedlung der Hugenotten aus der Pfalz und Schweiz bringen um 1700 in Buchholz einen bescheidenen Aufschwung mit Getreide -und Tabakanbau. Es entstehen typische zweigeschossige stroh -oder schilfgedeckte Fachwerkhäuser mit niedrigen Zimmerdecken (1,80 m) und kleinen Fenstern ( billigeres Bauen – Wärme sparen ) Der Dachboden dient zum Aufhängen der Tabakblätter. Die Einwanderer sind evangelisch-reformierten Glaubens. Sie werden, wie die nahen Dörfer Beenz und Lindenhagen(früher Hindenburg), vom Pfarrer in Prenzlau mit der größten reformierten Gemeinde versorgt. Die Kirche in Buchholz war im 16.Jahrhundert verfallen. Nur spärliche Reste sind auf dem Friedhof noch zu finden. Im 18.Jahrhundert entstehen allein in der Uckermark 42 hugenottische Ansiedlungen von 60 Kolonistendörfern im ganzen Land Brandenburg mit hier insgesamt 23.000 zugewanderten hugenottischen Glaubensflüchtlingen. 1775 werden 12 Bauern als erbberechtigte Zeitpächter, 13 Büdner und weitere Bewohner an 22 Feuerstellen im Dorf genannt. Bis 1860 kamen hinzu: Ein Krug, ein Forsthaus, eine Schmiede, 6 Tagelöhnerfamilien, 4 Leineweber. Im Dorf gab es 21 Wohnhäuser und 48 Wirtschaftgebäude. 1935 werden 11 Bauern von Zeitpächtern zu Eigentümern. 2006 gibt es keine Bauern mehr. Heute zählt das Dorf 50 Dauer-und Zeitbewohner. Viele Gebäude sind verfallen, andere werden aufwendig saniert Nr.18 oder neu erbaut Nr.21. Es wächst eine stille Erwartung des Aufbruchs im hugenottischen Geist.